evocatal investiert in den Potsdamer Kohlenhydrat-Spezialisten aevotis

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Neuer Firmenverbund vereinigt Wertschöpfungsketten zur enzymatischen Herstellung von Produkten der weißen Biotechnologie

Monheim am Rhein und Potsdam, 19. Januar 2015. Der Enzymspezialist evocatal GmbH mit Sitz in Monheim am Rhein übernimmt die Mehrheitsanteile an der Potsdamer aevotis GmbH.
Die bereits seit 2012 kooperierenden Firmen rücken mit diesem Schritt enger zusammen und vereinigen im neu entstandenen Firmenverbund ihre Wertschöpfungsketten von der Enzymentwicklung und -produktion bis hin zur Markteinführung neuer und innovativer Kohlenhydrate in verschiedensten Einsatzbereichen von Nahrungsmitteln über Kosmetik bis hin zu industriellen Anwendungen. Durch den Zusammenschluss ergibt sich sowohl für die Kunden der evocatal GmbH als auch für die Kunden der aevotis GmbH der Vorteil, in Zukunft ein deutlich breiteres Produkt- und Serviceangebot aus einer Hand zu bekommen.

Durch die Kooperation der beiden Firmen entsteht ein Verbund mit einzigartiger Expertise im Bereich der Entwicklung und Produktion industrieller Enzyme und deren Einsatz zur Herstellung neuartiger Rohstoffe auf Kohlenhydratbasis. Die enzymatische Erschließung industrieller Nebenstoffströme sowie die Entwicklung innovativer Materialien bzw. neuer Inhaltsstoffe wird zukünftig das gemeinsame Thema der Kooperationspartner sein.
Für die evocatal GmbH ist der Schritt eine klare Vorwärtsintegration in Richtung neuer Produkte, mit denen vor allem der Lebensmittelmarkt adressiert wird, aber auch andere Bereiche wie Kosmetik oder industrielle Anwendungen, wo Kohlenhydrate ebenfalls wichtige Inhaltsstoffe darstellen. Die aevotis GmbH gewinnt durch den Verbund eine breite Technologiebasis zur Enzymentwicklung und produktion hinzu.

„Die Produktplattform der aevotis passt hervorragend zur Ausrichtung der evocatal“, so Dr. Thorsten Eggert, Geschäftsführer der Monheimer evocatal GmbH. „Wir beschäftigen uns bereits seit längerem mit der enzymatischen Modifikation von Polymeren für verschiedene Anwendungsgebiete. Kohlenhydrate passen als Biopolymere hervorragend in dieses Feld und wir adressieren darüber hinaus neue Märkte wie z.B. Lebensmittelinhaltsstoffe. Die aevotis hat hier weitreichende Branchenerfahrung, insbesondere in der Herstellung, Positionierung und Registrierung von neuen Produkten.“

Die aevotis konnte in der Vergangenheit bereits erfolgreich neu entwickelte Produkte für Lebensmittelanwendungen an einen US-amerikanischen Konzern sowie für Anwendungen außerhalb des Lebensmittelbereiches an einen europäischen Marktführer auslizensieren. „Wir möchten diese Art des Erfolgskonzeptes weiterführen“, so die Gründer und Geschäftsführer der aevotis GmbH, Dr. Volker Landschütze und Martina Döring. „Durch den Zusammenschluss mit der evocatal können wir unsere Produkte noch schneller in den Markt bringen. Vor allem aber bekommen unsere Kunden neben der Produktlizenz auch das zur Herstellung notwendige Enzym in industriellen Mengen ab sofort aus einer Hand.“

Kohlenhydrat-Oligomere und -Polymere werden in Lebensmitteln u.a. aufgrund ihrer strukturgebenden Funktionen eingesetzt und wirken als Ballaststoffe sogar gesundheitsfördernd. Ihre Herstellung erfolgt ausschließlich auf Basis nachwach-sender Rohstoffe. Sie sind gesundheitlich unbedenklich und finden daher auch in Cremes oder in Körperpflegemitteln weitreichende Einsatzmöglichkeiten. Ein weiterer Vorteil ihrer Verwendung ist ihre vollständige biologische Abbaubarkeit, durch die sie auch in sehr großen Mengen keinerlei Umweltbelastung darstellen.
Durch bestimmte enzymkatalysierte Modifikationen können bei Polymeren neue, interessante Eigenschaften hervorgerufen werden und damit neue Substanzen und Materialien für die Industrie entstehen. Mit diesem Ziel hatte die evocatal GmbH bereits 2012 die Innovationsallianz „Funktionalisierung von Polymeren“ (FuPol) ins Leben gerufen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 8 Mio EUR gefördert wird. Projektpartner sind u.a. Unternehmen wie Henkel, Sika, Coats, aber auch namhafte akademische Partner. Auch die Potsdamer Kohlenhydrate könnten durch neue enzymatische Verfahren weiter veredelt werden.
Die Anteilsübernahme durch die evocatal erfolgte zum 1. Januar dieses Jahres. Über die Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.

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