▪ Nach erfolgreicher Testphase erstmals kommerzielle Nutzung eines Bioreaktors im
Netzmaßstab in Dänemark
▪ Einspeisung des produzierten Biomethans ins dänische Gasnetz
▪ Gasqualität übersteigt die Anforderungen für Netzeinspeisung in Deutschland und
Kalifornien
▪ Wichtiger Beitrag zur Netzstabilität, CO2-Reduktion und Speicherfähigkeit erneuerbarer
Energie
München/Kopenhagen, 10. Oktober 2019 – Nach erfolgreich abgeschlossener Testphase
speiste die derzeit weltweit größte Power-to-Gas-Anlage mit einer Leistungsaufnahme von
einem Megawatt am 24. September 2019 erstmals Biomethan in das dänische Erdgasnetz.
Die Anlage, die am südlichen Stadtrand von Kopenhagen in Avedøre liegt, nutzt eine von
Electrochaea entwickelte und mehrfach patentierte Power-to-Gas-Technologie.
Basierend auf dem Prinzip der Biokatalyse wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen für
die Herstellung von Wasserstoff genutzt, der dann unter Zuführung und schließlich Reduktion
von Kohlendioxid (CO2) durch Kleinstlebewesen, sogenannte Archaeen, in Biomethan
umgewandelt wird. Das CO2 stammt von einer in der Nähe liegenden Kläranlage, kann aber
auch von jeder anderen CO2-Quelle bezogen werden. Die Power-to-Gas-Anlage hat die
Kapazität, täglich bis zu 1200 Kubikmeter Biomethan in das Erdgasnetz einzuspeisen und
dabei jährlich bis zu 800 Tonnen CO2 zu binden. Das aus erneuerbaren Ressourcen
produzierte Gas weist mehr als 98% Methan und jeweils weniger als 1% Wasserstoff und
CO2 auf und übertrifft damit sogar die Anforderungen zur Netzeinspeisung in Dänemark und
anderen relevanten Märkten, wie beispielsweise Deutschland oder Kalifornien.
Hervorgegangen ist die Anlage aus dem Gemeinschaftsprojekt BioCat (www.biocat-
project.com), das durch das dänische Energietechnologie Entwicklungs- und
Demonstrationsprogramm (EUDP) finanziell unterstützt wurde. Das Projekt hat sich zum Ziel
gesetzt, eine effiziente und markttaugliche Lösung für die Speicherung von Windenergie und
die Regulierung von Energieangebot und -nachfrage zu entwickeln. Das Interesse an einer
Speicherlösung für erneuerbare Energie ist in Dänemark besonders groß. Bis 2050 soll
Dänemark unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Bis 2030 will Dänemark 70% weniger
CO2 produzieren, verglichen mit den Emissionen 1990.
“Ich bin stolz, dass das Electrochaea-Team zusammen mit unseren Partnern einen be-
deutenden Meilenstein in der Anwendung biologischer Methanisierung im industriellen
Maßstab erreicht hat. Die Technologie hat sich als extrem robust und flexibel erwiesen,
sodass wir uns nun auf die kommerzielle Nutzung eines Bioreaktors konzentrieren. Unser
Fokus liegt auf der nächsten Generation von Power-to-Gas-Anlagen im zwei- bis dreistelligen
Megawattbereich“, sagt Mich Hein, Geschäftsführer von Electrochaea.
Zuletzt hatte Electrochaea im August die Eröffnung der ersten US-amerikanischen
Biomethanisierungsanlage in Golden, Colorado bekanntgegeben. Die Anlage geht aus
einem Gemeinschaftsprojekt von Southern California Gas Co. (SoCalGas) und dem National
Renewable Energy Laboratory (NREL) des US Departments of Energy hervor. Eine dritte
Anlage mit Electrochaea-Technolgie steht in Solothurn, Schweiz, und speist seit Juni 2019
grünes Methan in das Schweizer Gasnetz.
Mehr dazu über nachfolgenden Link.
>> Pressemitteilung Electrochaea