Solothurn, 19. Juni 2019 – Auf dem Areal Aarmatt der Regio Energie Solothurn wurde am Freitag, 31. Mai 2019, mithilfe des von Electrochaea
entwickelten Biomethanisierungsprozesses aus erneuerbarem Strom erstmals erneuerbares Methan hergestellt. Wenige Tage später erfolgte
die erste Einspeisung ins Gasnetz. Das dabei angewendete biologische Verfahren ist einmalig in der Schweiz. Die STORE&GO-Anlage ist Teil
eines gesamteuropäischen Forschungsprojektes.
Die biologische Methanisierung ist ein wichtiger Baustein im sogenanntenPower-to-Gas-Prozess, der in Zukunft für die saisonale Speicherung von
überschüssigem erneuerbaren Strom von zentraler Bedeutung sein wird. Am Freitag, 31. Mai 2019, wurde in der Anlage des EU-Projektes «STORE&GO»
auf dem Areal Aarmatt der Regio Energie Solothurn in Zuchwil erstmals in der Schweiz mittels eines biologischen Verfahrens aus erneuerbarem Strom
erneuerbares Methan hergestellt. Die Technologie hierfür lieferte das deutsche Unternehmen Electrochaea GmbH, das mit der biologischen Methanisierung
eine Lösung zur Stromspeicherung, Wiederverwertung von Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) und Erzeugung erneuerbarer Kraftstoffe anbietet.
In diesem innovativen Verfahren wandeln sogenannte Archaeen (Urbakterien) Wasserstoff und CO 2 in erneuerbares Gas um. Ab einer Methankonzentration
von 96% kann das erneuerbare Gas uneingeschränkt in das herkömmliche Gasnetz eingespeist werden. Dies erfolgte in Zuchwil erstmals am 6. Juni 2019
nach einer Laufzeit von lediglich 4 Tagen. Seitdem wurden mehr als 370 kg erneuerbares Methan eingespeist. Mit dieser Menge könnte ein mit Gas
betriebener Kleinwagen ca. 10 000 km fahren. In den nächsten Wochen und Monaten werden nun durch die Projektpartner intensive Tests und
Optimierungen durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen der grosstechnischen Weiterentwicklung des Power-to-Gas-Verfahrens.
STORE&GO steht für Innovative large-scale energy STORagE technologies AND Power-to-Gas concepts after Optimisation. Das internationale Projekt
wurde 2016 im Rahmen von Horizon 2020, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation,
lanciert. 27 Projektpartner aus sechs europäischen Ländern wollen die Power-to-Gas-Technologie weiterentwickeln. Geforscht wird anhand von drei
unterschiedlichen Power-to-Gas-Konzepten an drei Standorten in Deutschland (Falkenhagen, Brandenburg), Italien (Troia, Apulien) und der Schweiz
(Solothurn). In der Schweiz sind nebst Regio Energie Solothurn, Electrochaea, die Hochschule für Technik Rapperswil, die Ecole polytechnique fédérale
Lausanne, die Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt sowie der Schweizer Verband des Gas-und Wasserfachs am Projekt beteiligt.